Die fleißigen Bestäuber besuchen viele tausend Blüten am Tag und verteilen den Pollen von Pflanze zu Pflanze. Dieser fällt entweder durch den direkten Kontakt mit der Blüte wieder ab oder springt durch das statisch geladene Haarkleid der Hummel schon auf kurzer Distanz auf die Blüte über.
Doch warum werden Hummeln und keine Bienen eingesetzt? Hummeln wechseln häufiger ihre Nektarquelle als ihre kleinen Artgenossen, wodurch sie mehr Pflanzen bestäuben. Sie schaffen pro Minute doppelt so viele Blüten wie Bienen. Zudem sind sie nicht nur fleißiger, sie sind mit bis zu 70 Kilometer pro Stunde auch schneller als Bienen, die eine Fluggeschwindigkeit von bis zu 30 Kilometer erreichen. Hummeln sind auch an bewölkten Tagen aktiv und finden sich auf überdachtem Gelände besser zurecht. Ein weiterer Vorteil ist, besonders für Bongs Mitarbeiter, dass eine Hummel im Gegensatz zu einer Biene nicht sticht.
Im Glasgewächshaus werden Hummelkästen genutzt, von denen aus die Hummelkolonien ihren Arbeitstag beginnen. Jede Kolonie hat etwa 50 bis 100 Arbeiterinnen, die ein Bestäubungsareal von bis zu 3.000 m² abdecken können. Ob die Hummel fleißig war, erkennt Michael Bong an bestimmten Biss- und Verfärbungsspuren oder Pollenrückständen an den Blüten. Besonders aktiv sind die kleinen Helferlein dabei morgens und nachmittags.